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Person und Werk des großen deutschen Asienreisenden und -forschers Engelbert Kaempfer (1651–1716) sind heute kaum noch bekannt. Dabei war Kaempfer der Asienexperte seiner Zeit, besonders für Japan in der Epoche seiner fast hermetischen Abgeschlossenheit während des Tokugawa-Shogunats (1603–1868). Sein Blick war nicht eurozentrisch deformiert, vielmehr vorurteilslos im Sinn der europäischen Frühaufklärung.
Sein Werk ‚Heutiges Japan‘ (London 1727) hat Kaempfer zu seiner Zeit berühmt gemacht. Sein zweites großes Werk, die ‚Amoenitates exoticae‘ (Lemgo 1712), die ‚exotischen Köstlichkeiten‘, sind auch Reisebericht und Reiseliteratur, mehr noch aber eine Sammlung wissenschaftlicher Forschungen über das zeitgenösische Persien und den alten Iran und die medizinischen und botanischen Recherchen Kaempfers.
Aus heutiger Perspektive verdient eine Art Glaubensbekenntnis Kaempfers die größte Beachtung. Es dokumentiert seinen kosmopolitischen Universalismus, aber auch seine Hochschätzung der japanischen Kultur: ‚Eine Sonne erblicken wir Erdgeborenen; eine Erde treten wir; eine Luft atmen wir; weder von der Natur durch Grenzen, noch vom Schöpfer durch Gesetze voneinander getrennt!‘ Die Abschottung der Japaner ist für ihn das Gegengewicht zu den weniger wünschenswerten Ausprägungen einer westlich dominierten und globalisierten Welt.
Aus Anlass des 300. Geburtstages des in der Tat so exotischen wie köstlichen Werkes hat das Städtische Museum Lemgo eine informative Ausstellung veranstaltet und Lothar Weiß hat dazu eine ergiebige ‚Annäherung‘ an Engelbert Kaempfers Forschungen in Asien vorgelegt. (Ludger Lütkehaus, in: Neue Zürcher Zeitung, 6.4.2013)
Begleitschrift und Katalog zur Ausstellung „Engelbert Kaempfers außergewöhnliches Werk. 300 Jahre „Amoenitates exoticae“, Exotische Köstlichkeiten“ vom 28. September bis 2. Dezember 2012 im Städtischen Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo.
Inhalt
- Das Buch
- Das Frontispiz
- Die Titelseite
- Aus der Widmung
- Aus dem Vorwort
- Der persische Hof
- Vierzehn Berichte
- Sechzehn Beobachtungen
- Die Dattelpalme
- Namen japanischer Pflanzen
- Aus dem Register
- Aus dem Fehlerverzeichnis
- Zum Buch
- Vorgeschichte
- Kaempfers Arbeit am Manuskript
- Mitwirkende Zeichner, Stecher, Setzer
- Die Meyersche Druckerei in Lemgo
- Der Vertrieb des Werkes
- Der Druck und seine Besonderheiten
- Kaempfers Porträts und Motto
- Exotische Schriften und Sprachen
- Die Rezeption während der ersten 25 Jahre
- Die sechs Abhandlungen im Japan-Werk
- Nachdrucke und Übersetzungen
- Resümee
- Anmerkungen
Über den Autor
Dr. Lothar Weiß, geboren 1941 in Trebnitz, studierte Physik in Göttingen, München, Prag und Köln und war Lehrer am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium Lemgo. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Kulturgeschichte Lippes und das Leben und Werk Engelbert Kaempfers. Weiß starb 2015 in Lemgo.
Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Es ist in hervorragendem Zustand und wirkt ungelesen.
Lothar Weiß
Die exotischen Köstlichkeiten des Engelbert Kaempfer. Eine Annäherung an sein Buch »Amoenitates exoticae« (Lemgo 1712) über zehn Jahre Forschung in Asien
Verlag für Regionalgeschichte, 2012
broschiert
160 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen
ISBN 978-3895349331