Hermanns Schlachten. Literaturgeschichte eines nationalen Mythos

Beschreibung

Der Band beleuchtet den Mythos von Hermann, dem Cherusker, und der Varusschlacht, der auf eine mehr als zweitausendjährige Geschichte zurückblickt, aus literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Unterschiedliche literarische Versionen der Schlacht und ihrer Akteure stehen zur Diskussion und werden nach ihrer Sicht auf die Ereignisse und nach ihrem Beitrag zur Konstitution des Nationalen befragt.

Welche Heldenbilder werden entworfen, welche Schauplätze konstruiert, welche Medien genutzt und welche Politiken verfolgt, um in der Schlacht um die Deutungen des Mythos erfolgreich zu sein?

Inhalt

  • ›Martina Wagner-Egelhaaf: Einleitung
  • Gesa von Essen: „Aber rathen Sie nur nicht den Arminius. Dieser ist mir zu sauvage“: Hermannsschlachten des 18. Jahrhunderts und die Debatte um ein deutsches Nationalepos
  • Helden-Figuren. Helden-Geschlechter
    • Winfried Woesler: Das Römerbild in deutschen Hermann-Dramen
    • Hendrik Blumentrath: Politische Meteorologie. Zu Kleists und Grabbes Hermanns-Dramen
    • Caren Heuer: „Du Furie, gräßlicher als Worte sagen!“ Thusnelda und die Nation in Hermannsschlacht-Dramen
    • ›Kai Brodersen: „Als die Römer frech geworden“: Historische Kontexte eines ,Volkslieds‘
  • Schlacht-Orte. Topographien
    • ›Volker Honemann: Die Varusschlacht aus der Sicht eines westfälischen Humanisten: Des ›Johannes Cincinnius „Van der niderlage drijer Legionen“ (1539)
    • Thomas Borgstedt: Nationaler Roman als universale Topik: Die Hermannsschlacht ›Daniel Caspers von Lohenstein
    • Claudia Röser: Schlachtfelder. Zur Suche nach dem Ort der Hermannsschlacht und Klopstocks Hermann’s Schlacht
  • Schlacht-Zeichen. Orakel und Medien
    • Martina Wagner-Egelhaaf: ›Klopstock! Oder: Medien des nationalen Imaginären. Zu den Hermann-Bardieten
    • Raimar Zons: Deutsche Assassinen. Kleists Hermannsschlacht
    • Iris Hermann: Theater ist schöner als Krieg. Kleists Hermannsschlacht auf der Bühne
    • Wolfgang Braungart: „Guten Abend, liebe Männchen.“ Grabbes Hermannsschlacht
  • Schlacht-Felder. Politik
    • Christian Schmitt: Hermannspathos oder: Wie man ‚Deutschland‘ erweckt. Zur rhetorischen Konstruktion der Nation um 1813/18
    • Robert Suter: Kleists Hetztheater: Eine Genealogie der Bärin
    • Hinrich C. Seeba: Woher kommt der Hass? Zur Rechtfertigung der Gewalt von Kleist bis Himmler

Band 32 der Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen

„Was der Band an Erkenntnissen über den Mythos vorstellt, ist weit spannender als die Suche nach dem wahren Ort der Schlacht.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Zur Herausgeberin

Martina Wagner-Egelhaaf, Jahrgang 1957, studierte Germanistik und Geschichte in Tübingen und Konstanz. Sie ist Professorin für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Münster, Vorsitzende der Literaturkommission für Westfalen und Mitglied im Internationalen Ausschuss der Internationalen Vereinigung für Germanistik.

Martina Wagner-Egelhaaf (Hrsgb.)
Hermanns Schlachten. Zur Literaturgeschichte eines nationalen Mythos
Aisthesis Verlag, Bielefeld, 2009
Hardcover
347 Seiten, mit 6 Abbildungen
ISBN 978-3-89528-714-5