Das Erzbistum Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus (1993)

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Beschreibung

In diesem Sammelband werden im ersten Teil Lebensbilder von Katholiken aus dem Erzbistum in der Zeit des Nationalsozialismus geschildert. Porträtiert werden Erzbischof Lorenz Jaeger, der umstrittene Priester Dr. Lorenz Pieper, ein früher Anhänger und Propagandist der völkischen Bewegung, der Männerseelsorger Dr. Kaspar Schulte, der weniger beachtete Dortmunder Priester Friedrich Karl Peters, Franziskanerpater Kilian Kirchhoff, der als Dissident wegen „staatszersetzender“ Äußerungen vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingericht wurde, sowie der Paderborner Stadtsyndikus Alfred Cohausz, der wegen seiner „katholischen Einstellung“ als politisch unzuverlässig eingestuft und aus dem Dienst entfernt wurde. Dargestellt werden die Unterdrückungs- und Verfolgungsmaßnahmen gegen Priester des Erzbistums Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus.

Der zweite Teil hat Organisationen und Ereignisse im Erzbistum zum Thema: die katholische Jugendarbeit bis zum Verbot der Verbände 1937, der organisatorische Aufbau und die innere Gestaltung der kirchlichen Jugendarbeit nach dem Verbot der Verbände, das 1.100-jährige Libori-Jubiläum von 1936 als Treuebekenntnis zu Glaube und Kirche in schwieriger Zeit, aber auch die „Euthanasie“ an „Geisteskranken“, dargestellt an der Heilanstalt Warstein.

Zeitzeugnisse des Kirchekampfs

Die Anthologie beabsichtigt weder ein Gesamtbild des damaligen kirchlichen Lebens darzustellen noch eine ausdrückliche Auseinandersetzung mit der Frage, ob und wie die Kirche eine angemessene Antwort auf die Herausforderung mit dem NS-Staat gefunden hat. Vielmehr ist es die Intention der Autoren, die Lebensbedingungen in einem totalitären Staat zu erhellen und Zeitzeugnisse des Kirchekampfs lebendig zu halten.

Mit Beiträgen von Heribert Gruss, Werner Tröster, Rudolf Padberg, Friedrich Wilhelm Saal, Ottokar Mund OFM, Ulrich Wagener, Georg Pahlke, Augustinus Reineke und Hermann Josef Rick.

Zum Herausgeber

Ulrich Wagener, geboren 1930 in Siegen, war katholischer Priester und Kirchenhistoriker. Er studierte katholische Theologie in Paderborn und München und empfing 1955 im Hohen Dom zu Paderborn durch Erzbischof Lorenz Jaeger die Priesterweihe. Von 1968 bis 1972 war Wagener Direktor des Institus für Religionspädagogik in Paderborn, von 1972 bis 1992 Professor für Kirchengeschichte an der Katholischen Fachhochschule NW, Paderborn.Ab 1988 wirkte er als Gemeindepfarrer.

Wagener war Initiator der „Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn“ und wurde 1978 von Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt zu deren Gründungsvorsitzenden berufen; er leitete die Kommission bis ins Jahr 2005. In diesem Wirkungsbereich wurde Wagner vor allem mit seinen Forschungsergebnissen zum Thema „Priesterleben im Nationalsozialismus“ sowie zur Frage des Einsatzes ausländischer Arbeitskräfte in kirchlichen Einrichtungen während der Jahre 1939 bis 1945 bekannt. Wagener verstarb 2007 in Dortmund.

Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Das Buch ist in sehr gutem Zustand, sonst würden wir es hier nicht anbieten.

Ulrich Wagener (Hrsgb.)
Das Erzbistum Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus. Beiträge zur regionalen Kirchengeschichte 1933-1945
Bonifatius, Paderborn 1993
380 Seiten
ISBN 978-3-87088756-8

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