Ver-Gegenwärtigung. Der Ikonen-Kreuzweg in Oerlinghausen (1994)

8,90  *

Nicht vorrätig

Beschreibung

Der Kreuzweg in der Pfarrkirche St. Michael zu Oerlinghausen hat seit seiner Errichtung im Jahr 1984 über die Landesgrenzen hinaus große Beachtung gefunden.

Das hat seinen Grund in zwei Besonderheiten: Zum einen ist er der erste in der Form der Ikonen gemalte Kreuzweg, für den es in den Ostkirchen kein Vorbild gab. Zum anderen sind es die Bilder von den Leiden unserer Zeit, die – gleichsam in einer zweiten Schicht – hineingemalt sind in die Ikonen von der Passion Christi. Irgendwo können wir uns selbst darin wiederfinden.

In mehrfacher Hinsicht geschieht so Ver-gegenwärtigung:

  • Ikonen bedeuten für orthodoxe Christen etwas wie ein Sakrament: in ihnen werden Christus und die dargestellten Personen ver-gegenwärtigt. Auf geheimnisvolle Weise sind sie anwesend. Deshalb erfahren Ikonen eine so tiefe Verehrung.
  • Der Kreuzweg Jesu geht weiter. Auch heute wird er auf eindringliche Weise gegenwärtig in den Leiden und Kreuzen der Menschen, gemäß dem Herrenwort „was ihr dem geringsten meiner Brüder (und Schwestern) getan habt, das habt ihr mir getan …” (Mt 25,40.45). In den Hintergrundbildern der „zweiten Schicht“ wird dies deutlich.
  • Die Bilder machen betroffen. Sie erinnern an Kreuze, die wir tragen und auflegen, und an unsere Verantwortung für das Heute und Morgen der Menschheit. Sie erinnern auch daran, daß es unsere Kreuze sind, die Jesus für uns getragen hat. Auch so geschieht Ver-gegenwärtigung.

Im Buch sind den Meditationen zu den Kreuzwegikonen jeweils vorangestellt ein biblischer Text und ein ostkirchlicher Hymnus, in der Übersetzung von Pater Kilian Kirchhoff OFM. Er hat den Kirchen des Westens gezeigt, wie die Ostkirche betet und hat dadurch wesentlich den „Dialog der Liebe“ zwischen den Kirchen mit vorbereitet. – Von Freislerzum Tode verurteilt, ist er am 24. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Corden enthauptet worden. 1922/23 war er der erste Seelsorger der neuentstehenden kath. Gemeinde in Oerlinghausen. Ihm sind der Kreuzweg und das Buch darüber gewidmet.

Die Erläuterungstexte führen ein in die Welt der einzelnen Kreuzwegstationen und lassen auch etwas ahnen von dem Weg, den die Malerin und der Autor beim Entstehen des Kreuzweges gegangen sind. In einer Zeit, in der das ökumenische Bemühen den Atem zu verlieren scheint, sind der Ikonenkreuzweg in Oerlinghausen und das Buch darüber ein Zeichen der Hoffnung. Auf ihre Weise können sie – im Geiste des leidenschaftlichen Ökumenikers Kilian Kirchhoff – mithelfen zum Brückenbau zwischen den Kirchen und den Menschen und so beitragen zur Wiederherstellung der Gemeinschaft der christlichen Kirchen.

Das Buch braucht Stille und will meditierend gelesen werden.

Zum Autor

Karl Henke, Jahrgang 1927, empfing 1952 die Priesterweihe und war seitdem in der Gemeindearbeit tätig. Er war Pfarrer an St. Michael in Oerlinghausen und nebenamtlich 34 Jahre lang Religionslehrer am Gymnasium. 1971 bis 1979 wirkte er als Dechant des Dekanats Lippe. Er engagierte sich im Vorstand einer Stiftung für Entwicklungshilfe in Indien und wirkte an mehreren kunstgeschichtlichen und anderen Publikationen mit.

Zu beachten: Es handelt sich um ein antiquarisches Einzelexemplar. Es ist in sehr gutem Zustand, sonst würden wir es hier nicht anbieten.

Karl Henke
Ver-Gegenwärtigung. Der Ikonen-Kreuzweg in Oerlinghausen
Bonifatius Verlag, Paderborn 1994
Hardcover, mit Schutzumschlag
84 Seiten
ISBN 3-87088-731-1

Das könnte Ihnen auch gefallen …