Personen- und Frachtschifffahrt auf der Weser – Minden

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Beschreibung

Kleine Geschichte der Weserschifffahrt

Die Weser war im Unterschied zu anderen deutschen oder Deutschland durchströmenden schiffbaren Flüssen immer ein Sorgenkind der Schiffer. Im Winter oft reißend, im Sommer oft sandige oder felsige Untiefen bloßlegend, dazu ständig neue Mäander bildend, war sie über die Jahrhunderte eine Herausforderung für Mensch und Material. So manches Schiff havarierte, so mancher Schiffer oder Reeder verlor vollständig oder teilweise sein Betriebsvermögen.

Schiffergilden gaben lange ihr Bestes. Doch Jahrhunderte lang verhinderte die hohe Zahl oft rivalisierender, selten kooperierender Anrainerstaaten eine systematische Stromregulierung und Entschärfung der Gefahrenstellen. Dies gelang erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch da hatte die Konkurrenz der Eisenbahn bereits den Niedergang der Handelsschifffahrt eingeleitet. Gleichwohl blieb die Ober- und besonders die Mittelweser bis in die 1950er-Jahre sowohl für das Einzugsgebiet der Oberweser als auch für die Seehafenstadt Bremen und das – ab 1915 am Wasserstraßenkreuz Weser/Mittellandkanal gelegene – Minden eine wichtige Handelsstraße.

Für die Personenschifffahrt entfaltete, wegen ihrer landschaftlichen Attraktionen, besonders die Oberweser erhebliche Anziehungskraft, seit risikofreudige Reeder in den 1840er-Jahren die ersten Dampfschiffe in Dienst stellten. In den 1850er- bis 1870er-Jahren wurden diese Schiffe auch von zahlreichen Auswanderern für ihre Fahrt nach Bremerhaven genutzt.

Heute gibt es oberhalb Mindens keine Frachtschifffahrt mehr. Auch die einst blühende Flößerei ist zum Erliegen gekommen. Doch die „Weiße Flotte“ lebt. Hinzugekommen sind der Individualtourismus, der Wassersport und der Weser-Fernradwanderweg. Daneben wird der geduldige Leser dieses reich bebilderten Buches über so manche skurrile Sondernutzung des Flusses schmunzeln.

Aus dem Inhalt

  • Schiffskundige Eindringlinge vergangener Tage
  • Das Schiffergewerbe im hohen und späten Mittelalter
    • Der mittelalterliche Warenverkehr auf der Weser
    • Minden contra Bremen
  • Von Böcken, Achterhängen und Bullen
    • Die Gilden und die Mast-Güterschifffahrt in der Zeit der Treideltechnik
    • Pferde verdrängen die Linienzieher
    • Mächtige Bremer Verlader setzen die Reihefahrt durch
  • Die Anfänge der Personen-Dampfschifffahrt auf der Weser
    • Vordringen der Dampfschifffahrttechnik von den USA über England nach Deutschland
    • Natürliche, administrative und politische Hindernisse an der Weser
  • Die Weserschifffahrtsakte von 1823
    • Worauf man sich inhaltlich einigte
    • Anforderungen an die Flussvermessung
  • Flussvermessung und wasserbauliche Maßnahmen
    • Die Vereinte Weser-Dampfschifffahrt Aktiengesellschaft
    • Das Dampfschiff Hermann
    • Fachmännische Strombefahrung 1843
    • Vaterländische Flottenerweiterung: Wittekind, Germania, Blücher
    • Dampfschifffahrt in wirtschaftlich schwieriger Zeit
    • Havarien
    • Nieder- und Übergänge
    • Erfolgreicher Neubeginn unter Senator Friedrich Wilhelm Meyer aus Hameln
  • Schleppschiffahrt und Flößerei
    • Die Oberweser Privatschiffer-Vereinigung OPV
    • Auch die Flößerei überlebte nicht
  • Die Weiße Flotte bleibt

Über die Autoren

Fritz W. Franzmeyer wurde 1934 in Barkhausen an der Porta geboren. Die Weser war im Sommer sein bevorzugtes Freizeitareal. Seine Erinnerung an die Kindheit ist auch eine an weiße Salonschiffe, an schwarze Schleppdampfer mit rauchenden Schloten und rhythmisch schlagenden Schaufelrädern. Doch auch der Ruf “Ein Floß!” liegt ihm noch im Ohr. Er war das Signal an die Badejugend, diesem lautlosen Gefährt entgegenzueilen, um es immer wieder schwimmend zu erobern und springend zu verlassen, bis die Badestelle an der Sandbank gegenüber der Bahnhofsmauer wieder erreicht war. Sein Buch entspringt solch frühen Erinnerungen.

Robert Kauffeld wurde 1933 in Barkhausen geboren und wuchs in der Nähe der Weser auf. Sein Interesse an der Schifffahrt wurde dadurch bereits im Kindesalter geweckt. Er wohnte später im nahen Minden, nicht weit von der Überführung des Mittellandkanals über die Weser und dreier damals noch bedeutender Werften: Weserwerft, Staatswerft sowie Büsching und Rosemeier. Nach seiner Tätigkeit als Beamter der Stadt Minden schreibt er seit 1995 als freier Mitarbeiter für das Mindener Tageblatt im Bereich Lokales. Berichte über die Schifffahrt waren und sind dabei ein Schwerpunkt.

Fritz W. Franzmeyer, Robert Kauffeld
Kleine Geschichte der Personen- und Frachtschifffahrt auf der Ober- und Mittelweser in Wort und Bild. Eine Mindener Perspektive
BoD, Norderstedt
Paperback
116 Seiten, mit 135 Schwarz-weiß-Fotos und -Abbildungen
ISBN 978-3-73228822-9


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