Die Hitlerjugend in Lippe 1933-1939

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Beschreibung

Fahrten, Lagerleben, Sport und Heimabende der „Hitlerjugend“ versprachen Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Freizeitangebot – zugleich sollte diese halbstaatliche Einrichtung als „dritte Sozialisationsinstanz“ neben Elternhaus und Schule die Erziehung im Sinne des Nationalsozialismus gewährleisten.

Die tatsächliche Wirkung der „Hitlerjugend“ im Hinblick auf nationalistische Erziehungsziele ist bislang eher unterstellt als präzise untersucht worden. Die Spannungen zwischen der beabsichtigten totalen Nazifizierung und den realen jugendlichen Lebenswelten werden in der vorliegenden Untersuchung in regionalgeschichtlicher Nahperspektive detailreich beschrieben.

Hinter den propagandistischen Verblendungen zeigt die Arbeit die provinzielle Wirklichkeit des HJ-Alltags in Lippe; sie fragt, wie Kinder und Jugendliche auf die an sie herangetragenen Erziehungsziele reagierten.

Das Spektrum zwischen Identifikation mit der HJ und deutlicher Distanz zu ihr beleuchten die Autoren anhand von Archivbeständen, zeitgenössischen Tageszeitungen und Zeitschriften, aber auch aufgrund ausführlicher Zeitzeugen-Interviews.

Nischen abseits totalitärer Erfassung werden in vielerlei Hinsichten erkennbar. Interne Querelen, organisatorische Mängel und weitere nachweisbare Unzulänglichkeiten bewirkten, dass sich die „Hitlerjugend“ in Lippe längst nicht so ungehindert etablieren konnte, wie es ihre Führung wünschte.

Inhalt

  • Ziele, Gegenstand und Aufbau der Untersuchung
  • Forschungsparadigmen und -kontroversen zur Hitlerjugend und NS-Erziehung
  • Ziele und Ansprüche der Hitlerjugend-Erziehung
  • Die Stellung der Hitlerjugend in der nationalsozialistischen Gesellschaft
    • Hitlerjugend, NSDAP und Staat
    • Hitlerjugend und Familie
    • Hitlerjugend und Schule
  • Entwicklung der lippischen Hitlerjugend-Organisationen
  • Lebenswelt Hitlerjugend: Dienst in der Freizeit, freie Zeit im Dienst
    • Heim
      • Heimbeschaffung
      • Heimabend
    • Sport und körperliche Ertüchtigung
    • Lager
    • Kultur
    • Sonderformationen
  • Die Resonanz auf die Hitlerjugend in Lippe
    • Befragungen der Lippischen Landesregierung zum Organisationsgrad der Hitlerjugend in den Jahren 1934/35
    • Die Hitlerjugend im Spiegel von vier Jugendbiografien (Jahrgänge 1919, 1924, 1925 und 1928)
    • Methoden der biografischen Rekonstruktion
    • Dokumentation und Interpretation der Interviews
  • Fazit: Subjektive Beweggründe einer Teilnahme oder Verweigerung gegenüber der Hitlerjugend

Über die Autoren

Peter Pahmeyer, Jahrgang 1958, Lehramtstudium in den Fächern Geschichte, Deutsch, Pädagogik und Evangelische Religionslehre an der Universität Bielefeld.

Lutz von Spankeren, Jahrgang 1961. Lehramtstudium in den Fächern Geschichte, Deutsch und Pädagogik an der Universität Bielefeld.

Peter Pahmeyer, Lutz van Spankeren
Die Hitlerjugend in Lippe (1933-1939). Totalitäre Erziehung zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Aisthesis-Verlag, Bielefeld
broschiert
320 Seiten
ISBN 3-89528-197-2

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